|
Myom, Überblick1. EinleitungMyome der Gebärmutter (Uterus) sind benigne (gutartige) Tumore, die aus den glatten Muskelzellen des Uterus entstehen. Sie beinhalten einen erhöhten Anteil an extrazellulären Matrixproteinen (Kollagen und Elastin). Sie sind von einer dünnen Pseudokapsel begrenzt und werden je nach ihrer Lokalisation in der Gebärmutter benannt (siehe Abbildung 1). Intramurale Myome entwickeln sich in der Gebärmutterwand. Sie können so groß werden dass sie die Gebärmutterhöhle verformen. Subseröse Myome entwickeln sich von der Gebärmutterwand in Richtung Bauchhöhle und liegen unmittelbar unter dem Bauchfellüberzug (Serosa). Submuköse Myome entstehen aus Myometriumzellen unmittelbar unter der Gebärmutterschleimhaut (Mukosa, Endometrium). Diese Myome wachsen oft in die Gebärmutterhöhle vor und verformen diese. Myome im Bereich des Gebärmutterhalses (zervikale Myome) sind selten. 2. EpidemiologieDie Epidemiologie der Myome geht mit Veränderungen der weiblichen Geschlechtshormone einher, namentlich Östrogen und Progesteron (Gelbkörperhormon). Obwohl das Myomwachstum von diesen Hormonen abhängig ist, sind diese Hormone keine absolute Voraussetzung für die Entstehung von Myomen. Myome wurden auch bei Mädchen vor der Pubertät beobachtet, jedoch ist dies sehr selten. Die meisten Frauen mit symptomatischen Myomen sind zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr. Myome werden bei ungefähr 25% aller Frauen in der reproduktiven Phase klinisch auffällig. Myomassoziierte Symptome hören üblicherweise mit der Menopause (letzte Regelblutung) auf. Bei vielen Frauen kommt es zu einem Schrumpfen der Myome im Wechsel. 3. RisikofaktorenDas Risiko Myome zu entwickeln ist bei schwarzen Frauen im Vergleich zu weißen Frauen zwei bis dreimal erhöht. Je mehr Kinder eine Frau hat, umso niedriger ist das Risiko Myome zu entwickeln. Eine frühe Menarche (Datum der 1. Regelblutung) ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Myomen vergesellschaftet. Üblicherweise schützen orale Kontrazeptiva ("Pille") vor der Entwicklung von Myomen. Eine andere Studie zeigte jedoch ein erhöhtes Risiko für Myome bei Frauen, die bereits zwischen dem 13. und dem 16. Lebensjahr mit der Einnahme von oralen Kontrazeptiva begonnen haben. Rauchen vermindert das Risiko Myome zu entwickeln. Der Mechanismus diesbezüglich ist unklar. Übermäßiger Konsum von Fleisch, Schinken und anderem roten Fleisch ist mit einem erhöhten Risiko für Myome vergesellschaftet. Grünes Gemüse reduziert das Risiko. Es gibt ausserdem eine familiäre Prädisposition für Myome, bestimmte Gene dürften dafür verantwortlich sein. Alkoholkonsum, insbesondere Bier, scheint das Risiko für die Entwicklung von Myomen zu erhöhen. Ein erhöhter Blutdruck könnte möglicherweise ebenfalls das Risiko für die Myomentstehung erhöhen. |
|